Sonntag, 20. Dezember 2015

Gesegnete Weihnachten

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flocken wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke


Weihnachten 

Was sagt mir Weihnachten? Ein willkürlich festgelegtes Datum der Kirchenmächtigen aus Anlass der Geburt Jesus Christi oder doch mehr?

Sicher, im Zeichen der Christianisierung verlegte man nicht grundlos dieses Fest in die Zeit, in der Nichtchristen zur Sonnenwende ihre Götter verehrten und huldigten.

Gibt es uns nicht auch Zeugnis darüber, dass wir auf jeden beliebigen Tag das Fest die Geburt Jesus Christus legen könnten, weil das genaue Datum gar nicht bekannt ist?

Ich möchte es ausweiten, denn ich leite u.a. auch daraus ab, dass die Verheissung der Ankunft des Messias für die Menschen bedeutet, dass endlich die Erwartungen der (damals nur wenigen) Menschen sich erfüllen möge, Frieden auf Erden zu erlangen. Es waren seinerzeit doch nur Einige, die daran glaubten. Die Geburt ist nur der Anfang eines Lebens und viele Erwartungen stehen danach im Raum.
Hoffen wir nicht immer noch darauf - auf den Frieden unter den Menschen aller Völker?
Jesus Christus hat uns den Weg dahin gezeigt und er gab dafür sein Leben für unsere Schuld.

Gerade in dieser für sehr viele Menschen schweren Zeit suchen sie nach einem Ort an dem sie keine Angst um das nackte Leben haben müssen. Nach einem Ort, in dem sie in Frieden leben und ihren Kindern eine Zukunft bieten können.
Ich denke auch an die Menschen, die auf der Straße leben, alleinerziehende Mütter, die nur knapp über die Runden kommen und ihren Kindern kein Päckchen unterm Weihnachtsbaum legen können, wenn sie denn überhaupt einen Weihnachtsbaum haben. Auch die gibt es häufiger, als man in unserer Wohlstandsgesellchaft vermutet.
Einsame Menschen, die dankbar sind, wenn man ihnen nur zuhört - also ein bisschen Zeit schenkt.
So telefonierte ich mit einer mir unbekannten alten Dame, die mich gerne zur Weihnachtszeit anrief und nach einem Cousin forschte. Später erzählte sie mir, sie wollte nur ein bisschen Unterhaltung. Ob sie wohl noch lebt? Ich weiss es nicht. Sie hat sich nicht mehr gemeldet.

Helfen nur in der Weihnachtszeit? Das kann es doch nicht sein! Die Kunde Jesu sagt doch: Was Ihr den Geringsten getan habt, das habt Ihr mir getan.

Eine Geburt ist immer wieder ein Wunder und auch ein Anlaß zur Freude. So dürfen wir uns in Gedenken an die Geburt Jesus in der Heiligen Nacht freuen und dankbar sein für unser Leben, dass uns geschenkt wurde.
Weihnachten in uns aufnehmen und versuchen, die Botschaft daraus über das ganze Jahr hinweg umzusetzen.

Ich wünsche Allen besinnliche und frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes Jahr 2016.


Ingrid Horn


3 Kommentare:

  1. Gestern erzählte unser ältestes Enkelkind von einer Klassenkameradin, die am 24.12. Geburtstag hat und sagte: Ist das nicht toll. Sie hat am selben Tag wie Jesus Geburtstag. Für einen kurzen Augenblick dachte ich, ob ich ihr sage, dass wir das genaue Datum gar nicht kennen? Aber dafür ist sie noch zu jung. Ich erinnere mich, dass ich sehr enttäuscht war, als ich es erfuhr. --- Heute weiß ich, dass das Datum (eigentlich) egal ist. Die Hauptsache ist, dass er geboren wurde. Versuchen wir an unserem Platz den Frieden zu leben - nicht nur zu Weihnachten! Ich wünsche dir ein Weihnachtsfest voller Liebe und Dankbarkeit und mit Frieden im Herzen! LG Martina

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Martina,
    ja, versuchen wir an unserem Platz den Frieden zu leben - zu jeder Zeit.
    Danke für deinen Kommentar. Ich habe mich sehr gefreut über deinen Besuch.
    Ich wünsche dir ebenfalls ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes gesundes Neue Jahr.
    Liebe Grüße von
    Ingrid

    AntwortenLöschen
  3. das ist ja richtig schön hier! Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich mich noch genauer umschauen.
    Liebe Ingrid, mir ist ein Maleur mit deinem Kommentar passiert. Ich kann ihn in meinem Blog nicht aktivieren. Dabei habe ich mich über deinen Besuch bei mir echt gefreut. Darf ich dich bitten, noch einmal zu schreiben. Sorry und Danke!
    Herzliche Grüße
    Jorge D.R.

    AntwortenLöschen