Montag, 13. Januar 2014

Träumerisch



Sie sitzt auf einer Bank am Waldessaum und schaut von dort auf das offene Meer hinaus. Es ist hier still und friedlich.
Meeresrauschen und das Geschrei der M
öwen dringen an ihr Ohr. Sie nimmt diese Laute nicht richtig auf. Ihre Gedanken wandern zurück....


Damals, als er noch da war, musste sie oft auf ihn warten. Wie oft hatte sie dann nach der t
äglichen Arbeit hier gesessen und Ausschau gehalten. Hoffte auf sein früheres heimkommen. Das kam nur selten vor.
Die Kinder liefen ihm abends mit freudigem Geschrei entgegen und er breitete seine Arme aus. Sie hatte ihre Freude an diesem Bild.
Bis zum Abendbrot geh
örte er ganz den Kindern und (sie lächelte in der Erinnerung) natürlich mussten die Kinder immer etwas von seinem Teller haben.
Danach geh
örte ihnen der Abend allein. Es bestand immer eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen. . .

Während sie so auf der Bank da saß, spürte sie, wie sich zwei Arme von hinten um sie legten und schloss die Augen. Ein Glücksgefühl durchströmte sie. Wie oft hat er seine Arme um sie gelegt. Man brauchte nicht zu sprechen. Sie genossen einfach ihre Zweisamkeit.

Als sie sich nun bei ihm anlehnen wollte, verlor sie beinahe ihr Gleichgewicht und wäre fast nach hinten gefallen. Sie konnte sich gerade noch abfangen und landete wieder in der Realität....

© by Ingrid Horn

1 Kommentar:

  1. Wie oft vermischen sich Traum und Realität zu einem gemeinsamen Kontext.
    Es ist gut, dass wir uns unsere Träume bewahren, wir dürfen sie nur nicht
    die Oberhand gewinnen lassen, denn dann wird das reale Leben zur "Unwirklichkeit"!
    Horst grüßt herzlichst ...

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