Die Eltern waren mit ihrem fünfjährigen Jungen unterwegs auf einem kleinen Sonntags-Ausflug in die Natur. Es ging erst durch einen kleinen Hain und der Papa machte Jens auf manches
Pflänzchen und Käfer aufmerksam und mit einer kleinen Erklärung oder einer Geschichte versuchte er das Interesse des Sohnes für die Natur zu wecken. Damit es dem Kleinen nicht zu langweilig wird, nahmen
ihn die Eltern an die Hand und spielten mit ihm „Hollerhutsch“. Er wurde dann an die Hände und unter seine Achsel gefasst und bei holler- holler- hollerhutsch ging es dann ab in die Luft , wie auf einer Schaukel.
Das liebte er besonders und konnte nicht genug davon bekommen.
Manchmal nahm Papa Jens auch an die Hand und dann hüpften sie der Mama voraus, immer von einem Bein aufs andere und die Mama tat dann so, als käme sie nur schwer hinterher. Diese Spaziergänge mochten sie alle drei gern.
Manchmal nahm Papa Jens auch an die Hand und dann hüpften sie der Mama voraus, immer von einem Bein aufs andere und die Mama tat dann so, als käme sie nur schwer hinterher. Diese Spaziergänge mochten sie alle drei gern.
Der Hain lag inzwischen hinter ihnen und der Weg führte jetzt durch eine Graslandschaft, durchbrochen mit niedrigem Buschwerk. Ihr Ziel war ein Wasserauffangbecken, wo der Sohnemann
sein Schiffchen schwimmen lassen konnte. Der Wasserrand des Beckens war befestigt mit Wackersteinen, die abwärts sichtbar bis zum oberen Wasserrand führten. Das Bassin wurde vom Kühlwasser des nahe liegenden
Werks gespeist.
Dort angekommen kannte ihre Verwunderung keine Grenzen, denn aus dem Wasser ragte ein Düsentriebwerk eines Flugzeuges. Wie gebannt schauten sie darauf und noch mehr, als plötzlich
ein Pilot aus dem Wasser auftauchte, der nun bis zur Taille im Wasser stand. Immer mehr Leute tauchten aus dem Wasser auf und schauten mit ausgestreckten Händen und verzweifelten Gesichtern offensichtlich unter Schock
auf die Leute, die sich inzwischen am Wasserrand eingefunden hatten.
Viele standen wie erstarrt und einige zückten ihr Handy und filmten die Situation. Plötzlich riss sich der kleine Jens von Mutters Hand los und lief mit ausgestreckten Armen an
den Rand des Auffangbeckens um zu helfen. Erst da löste sich die Starre der Eltern und gaben Hilfestellung, die Leute aus dem Wasser an Land zu ziehen. Die Gaffer rundherum beobachteten das ganze Geschehnis, ohne sich
zu rühren.
Als ich erwachte, fühlte ich mich sehr benommen. Irgendwie ließ mich dieser Traum nicht los. War es ein Fingerzeig zu meinen Gedanken? Ist unsere Gesellschaft wirklich schon
so eiskalt geworden, dass erst ein kleiner Junge den Hinweis geben muss, wenn Hilfestellung geboten war?
©Ingrid Horn
Ui, das ging jetzt aber unter die Haut. Ja, vielleicht ist es tatsächlich so, dass uns die Kinder aus unserer Starre herausholen können. --- Ich gehe mit gemischten Gefühlen von hier und werde über deinen Traum noch nachdenken! --- Einen gemütlichen Abend! Martina
AntwortenLöschenHallo Martina!
AntwortenLöschenDanke dir für dein Feedback. Überraschenderweise habe ich einen Tag später nach Verfassung des Blogs lesen müssen, dass Bürger eine Rettungsaktion massiv behindert haben. Gaffen und sogar Fotografieren hatten Priorität. Wohin das wohl noch führen wird?
Dennoch glaube ich an die Menschen und gebe die Hoffnung nicht auf . . .
Es gibt ja auch noch sehr positive Beispiele. Gott sei Dank.
Dir noch einen schönen Abend und eine bereichernde Woche.
Ingrid
Leider haben diese positiven Beispiele Seltenheitswert! Die Bundesregierung hat auch endlich einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der diese "Gaffer" bestraft! Viel zu spät m.E.---
AntwortenLöschenmeint Horst
dazu
dein *Traum* gibt doch sehr zu denken, wie oft sieht man doch die Gaffer am STraßenrand wenn ein Unglück, ein Unfall, ein Überfall geschieht und schon zücken sie die Handys um hautnah dabei zu sein, dabei müssten sie NUR zu denken beginnen und dann - wenn möglich zu helfen...
AntwortenLöschenverroht und empfindungslos würde ich diese Gaffer nennen, wild nach Kicks und Attraktionen, schlimm ist diese Entwicklung und es wird höchste Zeit dass von Regierungsseite her etwas unternommen wird.
Am Geldbeutel straft man diese Leute am besten, das ist die Sprache die sie kennen..
herzlichst Angelface
Ja ich denke schon ,dass es so ist Ingrid, leider sind viele Menschen gefühlskalt geworden und gaffen nur noch anstatt zu handeln ,das ist wahre Realität ! Nun gibt es ja neustens Geldstrafen für Gaffer und Fotografen welche Unglücksorte behindern ,das finde ich sehr gut !
AntwortenLöschenGottlob gibt es doch auch noch die Mutigen,
welche einspringen und helfen !
Ich danke dir für dein Feedback zu meiner Malerei Ingrid, ich habe
auch vor 25 Jahren in einer sehr schlimmen Phase welche 18 Jahre dauerte mit der Malerei begonnen und es hat mir doch viel gebracht !
Also, vielleicht versucht du es doch wieder einmal zu malen die innere Ruhe kommt dann schon, es braucht Geduld aber sie kommt Ingrid !
Ich bin momentan in Behandlung TCM chinesische Medizin Akupunktur ,welche mein Gleichgewicht wieder ins Lot bringt ,es ist unglaublich wie das bei mir wirkt Wahnsinn!
Ganz herzlich grüsst dich
Margrit
Liebe Ingrid nun finde ich erst Deine Geschichte die so viel Wahres enthält. In letzter Zeit häufen sich die Ereignisse, das Gaffer stehen mit Handys, Rettungskräfte nicht durchkommen, weil sie behindert werden. Vielleicht hast du davon gehört und es im Traum verarbeitet.Von Kindern kann man lernen, sie sehen mehr als wir denken und sind spontan. Die Erwachsenen sind oft gelähmt und trauen sich nicht. Dein Traum war schon krass,das Kind sicher sinnbildlich für Mut und Entschlossenheit.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Klärchen